Blue Mountains National Park

 

15.05.

Frühstück unter riesigen Eukalyptusbäumen. Jacob schaut neidisch auf das Profi-Equipment unser Campingnachbarn. Unser erster Stop führt uns zum Lookout am Little Switzerland Drive mit toller Klippe über dem blauen Eukalyptusmeer des Jamison Valley. Weiter geht’s nach Katoomba zum Echo Point: Es wird spürbar voller. Am Echo Point stapeln sich die Massen, um die berühmten Three-Sisters-Felsen zu fotografieren. Und natürlich vor allem sich selbst (mit den Three Sisters irgendwo im Hintergrund). Halb Indien und China haben sich hier versammelt (und die Hälfte aller in Sydney anwesenden Backpacker). Die Ausblicke auf die Felsformation und das Tal sind toll, der Genuss wird aber durch die Menschenmassen etwas getrübt. Einen schönen und deutlich ruhigeren Abschluss des Tages finden wir in Blackheath am Govett’s Leap mit einem längeren bergigen Spaziergang zum Horseshoe Waterfall und einem tollen Blick auf das Grose Valley in der Abendsonne. Wir finden einen schönen Campingplatz auf der anderen Seite des Ortes im Megalong Valley und genießen eine warme Kürbissuppe.

16.05.

Früh raus und auf zu einer Tageswanderung! Vom Evans Lookout wandern wir zunächst über den Cliff Top Trail hinüber zu Govett’s Leap und steigen dann sehr steil durch die Felsen ins Tal hinab, vorbei am Bridalveil Waterfall und einigen kurzen Duschen. Am Fuße der Felsenkante geht es weiter durch den hier feuchten Wald, parallel zu einem Bachlauf, hinab ins Grose Valley. Am Junction Rock finden wir nach einigem Suchen schließlich auch unseren weiteren Pfad, der uns zunächst sanft im Tal und dann wieder steiler ansteigend über den Horse Track zurück zum Ausgangspunkt oben auf den Felsklippen bringt. Interessant sind die Kontraste der Vegetation: oben auf dem trockenen Plateau war sie noch hartblättrig und dornig und machte mit dem vielen niedrigen Unterholz ihrem Namen als „Busch“ alle Ehre; hier unten im Tal ist es feuchter und es gedeihen Palmfarne und „saftigere“ Pflanzen. Dazwischen stolzieren Lyrebirds (Leierschwanzvögel), die sich von uns kaum stören lassen. Wir stellen fest: Das Naturerlebnis auf der Wanderung ist wirklich ein ganz anderes als von den Lookouts. Unten im Valley sind wir fast alleine, nur ein paar andere Wanderer kommen uns entgegen. Der Aufstieg zurück zum Parkplatz ist allerdings sehr anstrengend, knapp 1000 Höhenmeter wollen zurückerobert werden und das mit dem Zeitdruck der früh einsetzenden Dämmerung. Wir schaffen die Tour schneller als gedacht (insgesamt 5:50 Std. mit nur zwei kurzen Pausen), aber sind dann auch ziemlich kaputt. Auf der Weiterfahrt Richtung Südosten und Booderee National Park finden wir einen super ausgestatteten kostenlosen Campingplatz im „Wombat Grove“ von Bendeela. Es wimmelt hier tatsächlich von überaus niedlichen Wombats! Oder auch „Wombatzen“, wie Tina sie aufgrund ihrer Körperform nennt (man sieht deutlich, warum man sich für sie die taxonomische Familie der „Plumpbeutler“ hat einfalllen lassen). Sie grasen friedlich auf dem Campingplatzrasen und lassen sich von uns kaum stören. Als wir später im Bett liegen, scheuert sich einer an unserem Hochass und schaukelt uns so sanft in den Schlaf.

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