Ikara-Flinders Ranges National Park

 

01.06.

Ausgeblichene Känguruhskelette am Straßenrand begleiten uns zum Wilpena Pound im Ikara-Flinders Ranges National Park. Die über 800 Millionen Jahre alten Gebirgsketten der Flinders Ranges umschließen hier eine ovale, wannenförmige Hochebene. Wir wandern auf einem gut gepflegten Weg hinein und versuchen uns vorzustellen, wie hier vor 150 Jahren Schafzüchter ihre Tiere durch den einzigen Zugang, die Slippery Gorge, hineingetrieben haben und wie hier oben sogar Leute Getreide angebaut haben. Heute zeugen davon nur noch vereinzelte Ruinen der Farmhäuser und die weniger bewachsenen Stellen im Waldland dort, wo die ursprüngliche Vegetation den Feldern weichen musste. Zurück auf dem Campingplatz treffen wir vor unserem Hochass auf netten Besuch: zwei Euros (auch Wallaroos genannt) haben sich hier zu einem kleinen Grassnack eingefunden.

02.06.

Wir fahren an Emus, Euros und Roten Riesenkänguruhs vorbei weiter hinein in den Nationalpark und genießen die tollen Panoramen der teils sanftrunden Hügelketten, teils schroffen Felsabbrüche der Flinders Ranges. Wie eine lange Mauer zieht sich die Felsformation der „Great Wall of China“ einen Bergrücken entlang; darüber schwebt elegant der Wedge-tailed Eagle. Tiefer hinein geht es nur über einen unbefestigten, steinigen Fahrweg, der uns spätestens bei der Durchquerung eines gestauten Bachlaufs die Frage stellt, ob wir ihm wirklich weiter folgen wollen (an dieser Stelle ein Gruß an Niclas!). Aber siehe da: unser Buschen kann mehr, als man ihm ansieht! Weiter also ins Aroona Valley zu einer Wanderung, die uns zunächst dem ausgeschilderten Weg folgend zu einem von dem australischen Maler Hans Heysen gerne genutzten Aussichtspunkt führt. Zurück geht es der Nase nach durch ein Bachbett, über von Euros und Schnabeligeln getrampelte Pfade und vorbei an riesigen (glücklicherweise ungefährlichen) Spinnen. Im Abendlicht betrachten wir die geschichteten Felswände der Brachina Gorge und finden einen schönen Campground, wo uns unsere netten tasmanischen Nachbarn Marisa (1953 als Kind aus Deutschland eingewandert) und Berry an ihr Feuer im selbstgebauten portablen Ofen einladen. O-Ton Berry mit Gruß an Klaus: „Oh, computers and the Internet, well, I started with that at the age of 70…“

03.06.

Eine letzte kleine Wanderung im Nationalpark führt uns zum Arkaroo Rock, wo Felsmalereien die Entstehung des Wilpena Pound darstellen: nach den Traumzeitgeschichten der Aborigines wird dieser von den beiden Körpern zweier riesiger, versteinerter Schlangen geformt. Nach weiten, kargen Ebenen erklimmt unser Buschen den Pichi-Richi-Pass und bringt uns ins dahinter gelegene Port Augusta, eine völlig verschlafene Kleinstadt, in der ab 17 Uhr außer bei McDonalds nirgendwo mehr ein Kaffee zu bekommen ist. Immerhin gibt es hier den durchaus interessanten Botanic Garden of Arid Lands, der die hitze- und trockenheitsresistente Flora Südaustraliens vorstellt. Auf unserem Campground sind wir das mit Abstand kleinste Gefährt und parken neben einem Riesenwohnwagen, der eigentlich mehr wie ein Flugzeug anmutet.

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