Rund um Adelaide

 

29.05.

Heute ist mal wieder ein Streckentag angesagt, der uns in den Nachbarstaat South Australia bringen wird. Wir fahren durch endlose grüne Hügel voller Kühe und Schafe im Hinterland der Küste. Kein Wunder, dass sich die Engländer hier angesiedelt haben – es sieht aus wie bei ihnen zuhause. Immer wieder sehen wir Emus und Känguruhs entlang unseres Weges auf den Freiflächen grasen. Ein Gruß in den Süden Deutschlands: auch der Glenelg River in Nelson führt ein bemerkenswertes Hochwasser und beansprucht den größten Teil des Park- und Picknickplatzes am Ufer für sich. Einen tollen Übernachtungsplatz finden wir in dem Fischer- und Ferienstädtchen Robe auf einer ins Meer hineinragenden Landzunge. Am beeindruckendsten ist hier aber die Nacht: Über uns spannt sich vor einem tiefschwarzen Himmel von Horizont bis Horizont der Bogen der Milchstraße.

30.05.

Weiter geht’s nach Adelaide! Unterwegs passieren wir Hahndorf, das Mitte des 19. Jahrhunderts von deutschen Siedlern gegründet wurde und heute in seinen historischen Gemäuern ein teils kitschiges, teils sympathisches Bild von Deutschland pflegt, mit Blasmusik auf der einen und „Bee Sting Cake“ auf der anderen Seite. Adelaide selbst ist eine Planstadt ähnlich wie Canberra, allerdings von Klima und Atmosphäre her etwas gelungener, mit einem schachbrettartigen Stadtzentrum, das von einem breiten Parkgürtel umgeben ist. Außerhalb dessen erstreckt es sich wie auch Sydney oder Melbourne weit und flach ins Umland hinein. Platz ist ja genug da in diesem Land… Ansonsten zeigt sich uns auch hier der bereits bekannte, teils brachiale Mix aus alt und neu, wenn auch etwas weniger hektisch und verkehrslastig. Die Art Gallery of South Australia zeigt sehr schön den sich über die Zeit wandelnden Blick australischer Künstler auf ihr Land, seine Städte und Natur.

31.05.

Wir saugen ein letztes Mal Stadtluft und Wissen im South Australian Museum in uns auf, das Aboriginal-Kultur und Naturkunde Südaustraliens präsentiert, bevor es für uns Richtung Outback zum Ikara-Flinders Ranges National Park gehen soll. Angesichts der interessanten Ausstellung dauert unser Aufenthalt dort länger als geplant, und so kommen wir erst gegen Abend durch das Barossa Valley, einer der Hauptweinanbauregionen Australiens. Einer der größten Weinproduzenten hier heißt „Jacob’s Creek“ nach einem lokalen Bachlauf: das schreit natürlich nach dem ein oder anderen Foto. Den Kauf der 40$-Flasche „Steingarten Riesling“ verkneifen wir uns, aber ein etwas näher an unserer Preiskategorie angesiedelter Pinot Noir darf mit. Unsere letzten Wegstunden nach Norden müssen wir im Dunkeln zurücklegen, aber es wirft sich uns glücklicherweise kein suizidgefährdetes Beuteltier vors Auto.

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